Zauber der grünen Insel

10. Dezember 2016

Bürgerhaus Seepark in Freiburg

Eine Reise nach Irland – kein Problem. Zum Abschluss des großen Jubiläums-Jahres der Orchestergemeinschaft Seepark fand das große Gala-Konzert statt unter dem Motto „Zauber der grünen Insel“ am Sa. 10. Dezember 2016. Die fröhliche irische Feiermusik war ideal für die finale Feier des Jubiläums der Orchestergemeinschaft Seepark. Die über 500 Besucher im ausverkauften Bürgerhaus am Seepark in Freiburg konnten ein erlebnisreiches Gala-Konzert mit sinfonischer Blasmusik und einigen Überraschungen erleben.

Erstmalig trat das Jugendorchester der Orchestergemeinschaft Seepark an einem großen Konzert unter der neuen Leitung von Dirigentin Maika Sacher auf. Auch die Jungmusiker hatten ein spannendes Programm vorbereitet mit „Irish Dream“, „Music from Pirates of the Caribbean“, „Let it go“ und weiteren mehr. Für viele der jungen Talente war es das erste große Konzert und sie freuten sich über die Besucher und den Beifall.

Foto folgt

Programm

  • Cliffs of Moher (Mario Bürki)
  • The Seafarer (Haydn Wood)
  • Serenade (Derek Bourgeois)
  • At Kitty O‘Shea‘s (Johan de Meij)
  • Lord Tullamore (Carl Wittrock)
  • The Irish Washerwoman (Leroy Anderson)
  • Celtic Crest (Christoph Walter)

» zur ausführlichen Werkbeschreibung

Werkbeschreibungen

Die irische Folkmusik geht auf rhythmische Gesangsstücke zurück. In militärischen Zusammenhängen wurden außerdem Dudelsäcke und Trommeln eingesetzt. Diese Art der Musik ist seit dem 17. Jhdt. nachweisbar. Sie wird – zusammen mit der Folkmusik aus Schottland und der Bretagne – häufig auch als „keltische Musik“ bezeichnet. Ein tatsächlicher Zusammenhang mit der Kultur der Kelten ist jedoch nicht nachweisbar.

Erst im 18. Jahrhundert kamen die Instrumente hinzu, die den Klang der irischen Folkmusik heute prägen. Das waren insbesondere die Fiddle (Geige), Tin Whistle (Metallflöte), Uilleann Pipes (ein Dudelsack), Akkordeon (in Irland wird das Knopfakkordeon, box genannt, bevorzugt) und Holzquerflöte irisch: flute, aber auch das Klavier, Concertina, Banjo und die Mandoline bzw. Mandola. In zahlreichen Pubs, den typischen irischen Kneipen, wird regelmäßig musiziert (oft als offene Session).

Cliffs of Moher

Komponist: Mario Bürki | Stufe: 4

Die Cliffs of Moher (ir. Aillte an Mhothair = Klippen der Ruine) gehören zu den höchsten Steilklippen Europas. Sie liegen an der Südwestküste Irlands im County Clare nahe der Ortschaften Doolin (nördlich der Klippen) und Liscannor (südlich der Klippen). Die Klippen ragen bei Hag‘s Head am Südende ungefähr 120 m nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean und erstrecken sich bis zu einer Höhe von 214 m und über acht Kilometer Länge bis nach Doolin. Etwa auf halbem Weg liegt der 1835 von Sir Cornellius O‘Brien gegründete Wachturm O‘Brien‘s Tower, wo die Klippen ca. 200 m hoch sind. Bei guter Sicht kann man von dort aus die Aran Islands und mitunter auch über die Galway Bay sehen. Jenseits dieser liegen die Maumturk-Berge in Connemara. Am Kliff leben fast ausschließlich Vögel, eine Zählung ergab 30.000 Tiere in 29 Arten. Die interessantesten sind die berühmten atlantischen Papageientaucher, die in großen Kolonien an isolierten Stellen des Kliffs und auf Goat Island leben. Man findet auch Falken, Möwen, Krähenscharben und Alke.

The Seafarer (Nautical Rapsody)

Komponist: Haydn Wood | Stufe: 4,5

Die maritime Rhapsodie The Seafarer (1940) findet ihren Ursprung in einigen sehr bekannten irischen und schottischen Traditionen. Als Einwohner der Insel Man, wohin er im jungen Alter umzog, ist Haydn Wood mit der See und Seemannsliedern aufgewachsen. Das Werk hat eine traditionelle Form, eine echte Rhapsodie und wurde hunderte Male in Europa, genauso wie Woods Werk Mannin Veen, aufgeführt. Die neue Fullscore und revidierte Instrumentation von The Seafarer haben das Werk an die heutzutage gefragte Instrumentation und Besetzung angepasst. Pflichtstück der Oberstufe (Kategorie 4) für 2014/2015 in Baden-Württemberg.

Über den Komponist: Haydn Wood (* 25. März 1882 in Slaithwaite (Yorkshire); † 11. März 1959 in London) war ein englischer Komponist und Geiger. Haydn Wood wuchs auf der Isle of Man auf. 1897 kam er an das Royal College of Music in London. Dort studierte er Komposition bei Charles Villiers Stanford und Violine bei Enrique Fernández Arbós. Es folgten Studien bei César Thomson in Brüssel. Als Geigensolist unternahm er ausgedehnte Tourneen. Ab 1939 war er Direktor der Performing Rights Society. Wood schrieb jeweils 1 Konzert für Violine und Klavier, Variationen für Cello und Orchester, eine (unveröffentlicht gebliebene) Sinfonie, Bühnenwerke und etwa 200 Lieder und Balladen (am bekanntesten „Roses of Picardy“, „A Brown Bird Singing“ und „Love’s Garden of Roses“). Bekannt wurde er vor allem mit über 80 der „British Light Music“ zuzurechnenden Orchesterwerken (Variationen, Ouvertüren, Suiten, Rhapsodien und Märsche), populär unter anderem „London Landmarks Suite“ mit dem Satz „Horse Guards, Whitehall“.

Serenade, op. 22c

Komponist: Derek Bourgeois | Stufe: 3,5

Diese kleine Serenade komponierte der Engländer Derek Bourgeois ursprünglich für Orgel als Hochzeitsgeschenk für seine Frau. Erst später hat er das Werk für Blasorchester umgesetzt. Den besonderen Reiz erhält das Stück durch die vertrackten Taktarten (11/8,13/8, 7/8).

At Kitty O’Shea’s

Komponist: Johan de Meij | Stufe: 4,5

Interview anhören: Der Komponist über das Stück

Irish Folk Song Suite – Die legendäre Bar Kitty O’Shea’s im Hotel Hilton & Towers in Chicago ist der Lieblingstreffpunkt der Teilnehmer der jährlichen Midwest & Band Orchestra Clinic. Dort lernte Johan de Meij auch den Auftraggeber des Stück kennen, das auf der Volksmusik von dessen irischen Vorfahren basieren sollte. Mit Feuereifer machte sich der Komponist ans Werk und bekam bei seiner Recherche unvermutet Hilfe vom Komponisten des berühmten Riverdance persönlich. Das Ergebnis ist geprägt von den verwendeten irischen Folksongs, dabei doch sehr originell und absolut spielens- und hörenswert!

Lord Tullamore

Komponist: Carl Wittrock | Stufe: 4 (Oberstufe)

“Lord Tullamore” ist ein mitreißendes Stück des niederländischen Komponisten Carl Wittrock. Er lässt den Zuhörer in der dreiteiligen, abwechslungsreichen Komposition an seinem persönlichen Blick auf irische Folk Music teilhaben. “Lord Tullamore” enthält sowohl technisch anspruchsvolle und strahlende Passagen als auch gefühlvolle und ruhige Momente. Tullamore ist ein kleines Dorf in der Republik Irland, dem Land, das stets an wunderschöne Landschaften, irische Folk Music und gut gereiften Whiskey denken lässt. Pflichtstück der Oberstufe (Kategorie 4) für 2009/2010 in Baden-Württemberg.